Bei unserer Mission, den weltweiten Plastikkonsum zu bekämpfen, ist es wichtig, nicht nur das Problem zu betrachten, sondern vor allem die Dinge, die uns Lösungen bieten. Jetzt, wo der Druck des Klimawandels zunimmt, stellen wir fest, dass die natürlichen Alternativen zu umweltschädlichen Produkten auftauchen. Dort, wo ursprünglich Schadstoffe verwendet wurden, wird zunehmend nach naturverträglichem Ersatz gesucht. Wo wir zuerst IN der Natur gearbeitet haben, arbeiten wir jetzt zunehmend MIT der Natur. Wir entdecken immer mehr, wie wir mit anderem Leben auf der Erde Hand in Hand arbeiten können. Unsere Strohhalme sind ein ziemlich einfaches Beispiel dafür. Sie wachsen in unserer Natur verzehrfertig heran und bevor wir sie dem natürlichen Kreislauf zurückgeben, geben wir ihnen ein Ziel: uns beim Trinken unserer Getränke zu helfen.
Es gibt jedoch eine Reihe fortschrittlicherer Innovationen, bei denen Menschen lernen, mit ihrer Umwelt zusammenzuarbeiten. Eine relativ neue Innovation, die Sie unbedingt auf Ihrem Radar haben sollten, ist der neueste Baustoff Mycelium. Myzel ist technisch gesehen nur ein Pilz – noch einfacher gesagt: eine Art Pilz. Es ist ein Organismus, der aus unterirdischen Drähten besteht, mit denen er ein Netzwerk bildet, das kilometerweit wachsen kann. Indem dieser Pilz in bestimmten Strukturen wachsen kann, bildet er ein sehr starkes Baumaterial, das möglicherweise Zement, Holz, Kunststoff und vielleicht sogar Metall ersetzen könnte. In den Medien wird es regelmäßig als „das neue Plastik“ bezeichnet.
Das Unternehmen Mycoworks ist eines der Unternehmen, das sich intensiv mit den Möglichkeiten befasst, die Mycelium bietet. Sehen Sie sich dieses umfassende Video an, um schnell mehr über die Vorteile von Myzel als Baustoff zu erfahren:
Neben vielen Sicherheitsvorteilen, die das Material bieten kann, bietet es auch Möglichkeiten für unseren Umgang mit Abfällen. Denn das Produkt wächst auf Basis von organischem Material, das in Form von Restmüll aus der Landwirtschaft angeliefert werden könnte. Daher werden für die Produktion von Myzel keine neuen Stoffe benötigt und wir geben unserem Abfall eine positive Funktion.
Momentan wird das Material hauptsächlich im Design verwendet. Der niederländische Designer Eric Klarenbeek hat mit seinem Mycelium Chair viel Aufmerksamkeit erregt und auch Sebastian Cox und Nina Ivanova kreieren umweltfreundliche Möbel. Um das Produkt in großem Maßstab herstellen zu können, muss es noch optimiert werden, aber es ist ein guter potenzieller Ersatz für Kunststoff. Denn der beste Weg, Plastik loszuwerden, ist es nicht, es zu verbieten, sondern eine bessere Alternative anzubieten.
Mycelium Chair, Eric Klarenbeek
Titelbild: CoE BBE